Wenn der Kopf schneller rennt als die Seele geht
- Silke

- vor 6 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Es gibt Tage, da läuft der Kopf los, ohne mich vorher zu fragen.
Er rennt, denkt, sortiert, macht To-do-Listen, stellt Fragen, die niemand beantwortet hat, und lädt sich selbst zum Drama ein, obwohl es niemand bestellt hat.
Die Seele? Steht daneben, schaut zu und sagt irgendwann:
„Ähm… wir könnten auch einfach atmen.“
Kopf: 120 km/h.
Seele: barfuß am Waldrand.
Ich liebe den Kopf ja. Er ist fleißig, kreativ, und er versucht wirklich, die Welt zu verstehen.
Aber manchmal ist er wie ein Hund, der zu früh von der Leine gelassen wurde: Er sprintet los, rennt in alle Richtungen, und nach fünf Sekunden weiß niemand mehr, was die eigentliche Idee war.
Und die Seele denkt leise: „Schön. Und jetzt bitte zurück.“
Der Moment der Klarheit
Heute hatte ich so einen Moment. Ich war mitten im Denken, verschachtelt wie ein Wäschekorb voller Kabel, als plötzlich dieser eine Gedanke kam:
„Du musst das gerade überhaupt nicht lösen.“
Und sofort fiel etwas in mir runter. In den Körper. In die Ruhe. In den Moment.
Kopf still, Seele da.
So simpel. So leicht. So klar.
Was wir oft vergessen:
Nicht jeder Gedanke ist wichtig.
Nicht alles braucht eine Entscheidung.
Nicht jede Frage braucht eine Antwort.
Und nicht jeder Impuls ist ein Notfall.
Manchmal müssen wir einfach nur kurz den internen Lautstärkeregler finden und runterschieben.
Klick. Ruhe. Weiter geht’s.
Der kleine Trick für solche Tage:
Wenn der Kopf rennt, frag dich nicht „Warum?“ .Frag:
„Muss ich das jetzt wirklich?“
In 80 % der Fälle lautet die Antwort: „Nee.“
Und plötzlich wird’s still.
Bis zur nächsten Klarheit
Der Kopf darf rennen. Die Seele darf gehen. Aber am schönsten wird’s, wenn beide irgendwann dieselbe Geschwindigkeit finden.
Bis dahin: Atmen. Langsam. Reicht.
Klarer Gruß - Silke P.S.: Wenn’s hakt – atmen hilft.


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