Warum wir manchmal die Letzten auf unserer eigenen Liste sind – und wie wir da wieder rauskommen
- Silke

- vor 1 Tag
- 2 Min. Lesezeit
Es gibt Tage, da bist du so sehr damit beschäftigt, für andere da zu sein, Dinge zu klären, Themen zu halten, zu organisieren, Energie zu sortieren, Tiere zu beruhigen, Menschen aufzufangen – dass du am Ende des Tages feststellst: Du warst wieder nicht dran.
Nicht ein einziges Mal.
Und nein, das liegt nicht daran, dass du unfähig bist. Oder schwach. Oder schlecht organisiert.
Es liegt daran, dass wir Menschen manchmal vergessen, dass wir selbst ein Wesen sind mit Bedürfnissen, Grenzen, Erschöpfung, Freude, Klarheit und einem Körper, der nicht aus Sternenstaub und Koffein besteht.
Leider.
Der Moment, in dem es auffällt
Heute Morgen hatte ich wieder mal so einen Klassiker: Ich wollte eigentlich nur kurz draußen stehen und den Kopf durchlüften.
Stille. Hof. Atem.
Und dann kam der Gedanke, den man spürt, bevor man ihn denkt:
„Du siehst gerade alle – außer dich.“
Autsch. Wahr. Und absolut typisch für Zeiten, in denen man mehr hält, als man tragen kann.
Wir sind Weltmeister im „Erst der Rest, dann ich.“
Wir kümmern uns um:
Tiere, die uns brauchen
Menschen, die uns lieben
Räume, die wackeln
Themen, die schreien
Aufgaben, die drücken
Listen, die länger werden
und um Energien, die nicht mal uns gehören
Aber um uns selbst ?
Vielleicht am Ende. Vielleicht morgen. Vielleicht irgendwann.
Nur: Heilung funktioniert so nicht. Klarheit auch nicht. Und Leben schon gar nicht.
Der Trick ist lächerlich einfach – aber schwer auszusprechen:
Du kommst zuerst.
Nicht aus Ego.Nicht aus Arroganz.Sondern weil du das Zentrum deines eigenen Systems bist.
Wenn du fällst, fällt alles.
Wenn du atmest, atmet alles.
Wenn du sortierst, sortiert sich alles.
Wenn du dich vergisst, kippt das System – früher oder später.
Wie fängt man an, wenn man sich selbst verloren hat?
Mit etwas, das so klein ist, dass dein inneres Pflichtprogramm nicht mal protestiert:
3 Minuten Atmen
einmal bewusst „Nein“
10 Sekunden Schultern senken
1 kurzer Moment ohne Handy
1 Schritt raus aus dem Lärm
1 ehrlicher Satz: „Ich kann nicht alles.“
1 Tee in Ruhe
1 Pause, bevor du reagierst
Kleine Dinge. Kleine Türen. Kleine Wiederkehr zu dir.
Es muss nicht groß sein. Nur echt.
Und dann? Dann fängt Ordnung an.
Du wirst überrascht sein, wie viel leichter das Leben wird, wenn du nicht mehr der letzte Name auf deiner eigenen Liste bist.
Plötzlich tragen dich die Dinge wieder. Der Körper atmet wieder. Der Geist wird klarer. Und das Herz hört wieder zu –nicht nur den anderen, sondern dir.
Fazit des Tages
„Erst ich. Dann der Rest. “ist kein Egoismus. Es ist ein Systemupdate.
Ein Satz, der dich zurück zu dir holt. Ein Satz, der Räume beruhigt. Tiere entlastet. Und dich daran erinnert:
Du bist der/die, der/die alles hält – also halte zuerst dich selbst.
✨ Bis zum nächsten kleinen Schritt zurück zu dir.
Er braucht nicht groß sein.Nur echt.


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